Eckerman пишет:
цитата: |
Я думаю, что по костюму можно определить к какому слою населения относятся эти люди. Но я к сожалению не знаю: кто и как одевался в ту эпоху. Может вы знаете? Где бы что - нибудь посмотреть на эту тему? |
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Наиболее интересная на эту тему работа August Lonsinger " Sachliche Volkskunde der Wolgadeutschen", 2004
Кроме прочего, в ней рассматривается костюм колониста интересующего Вас периода.
Фотография семьи Шпехт настолько хороша в качестве иллюстративного материала костюма поволжского крестьянина начала 20 века, что не удержался сразу же привести Вам несколько выдержек из работы Лонзингера. Точность описания, вплоть до мельчайших деталей поразительна. Убедитесь сами.
A. Männerkleidung
1) Das Hemd
...Hemd sieht dem russischen Hemde ("Kosovorotka") sehr ähnlich. Trägt der Russe sein Hemd über der Hose mit einem Riemen oder einem Schnur umgurtet, so knöpft der Deutsche sein Hemd hinein in die Hose . Grelle Farben sind nicht beliebt.
2) Der Benschak
Der Benschak ist eine gerade weite Jacke, die einen Umschlagkragen mit oben offenem Brustteil hat, wie ein gewöhnlicher Männerrock. Er wird aus Kisnet und anderen festen dunklen Baumwollstoffen gemacht.
Dieser kurze Rock hat in den deutschen Dörfern eine große Ausbreitung gefunden (von 94 Dörfern wird 61 mal von dem kisnetna Benschak berichtet) und verdrängt den langschößigen Rock immer mehr und mehr. Es liegt wohl an der größeren Bequemlichkeit bei der Arbeit, vielleicht auch an der Stoffersparnis, vielleicht auch an beiden Beweggründen. Es werden aber auch Hosen und Benschak aus selbstgewobenem grauem oder blauem Tuch angefertigt.
3) Das Fußwerk
DIE LEDERSTIEFEL. An den Füßen trägt der Mann Lederstiefel mit langen Schäften, die oben steif gemacht sind; der untere Teil der Schäfte wird zu möglichst akkuraten symmetrischen Fältchen gelegt. Manche Besteller lassen sie sich vom Schuster in achteckige Harmonikaform falten. Die Schäfte zieht man über die Hosen. Die Form des Vorschuhes ist keine beständige: manchmal sind die Stiefel spitz, manchmal stumpf, manchmal sind die Absätze hoch, manchmal niedrig. Am häufigsten sieht man aber stumpfe Stiefelspitzen und niedrige Absätze. Der Schuster legt manchmal Lederstückchen zwischen die Sohlen, so daß es beim Gehen laut knarrt (Krachschuh oder -Stiefel).
DIE NIEDRIGEN SCHUHE. Zur Sommerzeit trägt man aber auch niedrige Schuhe mit einem Gummitucheinsatz rechts und links von den Reihen. Von niedrigen Schnurschuhen ist in den Berichten von 1914 nur vereinzelt die Rede...
В) Die Knabenkleider
Der Kleine Knabe wird mit Hosen bekleidet. Die Hosen sind lang und reichen bis über die Knöcheln hinab; sie haben oben ein Leibhen aus demselben Stoff; eigentlich bilden Leibchen und Hose ein ganzes, wie eine Kombination, die hinten mit zwei Knöpfen zugeknöpft ist; unten sind sie ganz offen; oben am Hals und durch die Armlöcher kommt das Hemd zum vorschein.... Das Haar ist kurz geschnitten...
C) Die Frauenkleider
1. Der »Goft«
Der Goft (Koft) ist eine kurze Jacke,
die nach unten immer weiter wird (glockenartig); sie reicht knapp bis zur Hüf-
te, auf der der Rockbund ruht. Der Kragen schließt eng um den Hals und wird
vorn zugeknöpft. Der Goft wird grundsätzlich vorn zugeknöpft. Die Ärmel ha-
ben einen etwas krummen Schnitt und sind mit oder ohne Manschetten (Bord-
ärmel - Norka, Bardärmel - Semenowka, Preisärmel - Dobrinka); auf dem Brust-
teil werden oben rechts und links einige Fältchen gezogen.
Der Koft wird direkt auf dem Hemd getragen, in der Winterzeit aber auch
über dem an dem Rock festgehefteten Leibchen (Mutza).
Der Koft wird aus allerlei Zitz, Sarpinka u. a. leichten Stoffen genäht. Die Jugend trägt,
wie überall, hellere, die Alten dunklere Kofte; auch bringt die Jugend verschie-
dene Neuerungen in den Schnitt der Kofte, z. B. es werden Kofte genäht, die man
hinten oder auf der Seite zuknöpft; manche stellen auf der Brust ein weißes,
gelbes u. drgl. mit faltiggezogenen Bändchen (Froschmäulern) eingerahmtes Vier-
eck ein (eigstelltiBrust), befestigen einen Überkragen (manchmal mit Spitzchen
eingefaßt), der tief auf der Brust in einer Spitze zusammenläuft, an der ein Band-
schleifchen (Schlippcha) prangt (Flügelkopf); die Ärmel sind manchmal oben
etwas bauschig oder unten weit und mit einer Manschette eingefaßt; sogar aus
zwei Dörfern berichtete man mir (in den 1914 aus 97 Orten über die Trachten
eingegangenen Antworten), daß die Gofte in den Rock eingeknöpft werden: da
kommt nun ein Ledergurt (Schnalleriema) drauf.
Die Alten aber halten fest an ihrem Schnitt; sie machen an den Seiten rechts
und links unten kleine Einschnitte (Schlitz); was die Jungen meist nicht mehr
tun. Eine junge verheiratete Frau trägt diese von der Stadtmode angehauchten
»Kofte« (Prasnakoft" праздничная кофта ), wenn sie aber neue Sachen näht, so bekommt der Koft
den gewohnten Schnitt.
2) Der Rock
..an Feiertagen oder bei Besuchen zieht man über den willnen Rock (oder mehrere willne
Röcke) einen aus Zitz, Satin oder Sarpinka genähten Überrock. Bei der Jugend sind rot- oder blaublumige Mu-
ster, bei den Älteren graustreifige, grüne und braune beliebt.
Die Röcke sind, wie schon oben gesagt, hinten sehr faltenreich. Bei der Arbeit wird der Oberrock an den Seiten rufg'steckt.
Die Mädchen machen sich manchmal noch einen Faltenbesatz unten um den Rock herum
(Trantlrock), auch einen weniger faltenreichen Rock (enga Rock, Keilrock, Spittlrock (von Spitze), Kloschrock) ver-
sucht die Jugend einzuführen, jedoch nur sehr schüchtern, denn man von der Mehrzahl ausgelacht und ver-
spottet.
3) Die Schürze
Vorn wird auf dem Rock unbedingt eine Schürze getragen; nur bei Hochzei-
ten und anderen Festlichkeiten erscheint vielerorts die Jugend ohne Schürze.
Die Schürze (der Scherz, Schorz) wird aus denselben Stoffen gemacht wie auch
der Oberrock, nur wird der Stoff immer so gewählt, daß seine Farbe oder sein
Muster von dem des Rockes abstoßen. Die Schürze ist meist sehr faltig und wird
zum Schutz des Rockschoßes vorgebunden. Sie reicht bis zu den Knien hinab
und bedeckt den Rock oft auch bis über die Hüften rechts und links hinaus.
Auf der Werktagsschürze hat die Hausfrau auf der linken Seite manchmal ei-
ne Tasche zum Aufbewahren der Schlüssel, des Fingerhuts u. drgl.
In die Sonntagsschürzen macht die Jugend unten allerlei Stößchen (Stülp-
cher), näht Träntlchen auf, macht symmetrisch zwei Taschen darauf, deren Rän-
der in farbige Bändchen eingefaßt werden. Auch werden manchmal, dem un-
teren Rande parallel, schmale farbige Bändchen aufgenäht. Auch die traditio-
nelle Faltenmenge wird vermindert bis auf drei bis fünf breite, die symmetrisch
verteilt werden.
Семейная фотография была важным и достаточно редким событием в жизни колониста, поэтому оделись во все лучшее. Это пример праздничного костюма. (Белоснежные рубашки, модные, почти "городские" платья незамужних девушек и пр.) Костюм замужних женщин полностью совпадает с описанием Лонзингера, впрочем как и девушек в части описания наиболее " продвинутой " их части. Для молодых девушек это не было редкостью. До замужества очень многие из них работали прислугой (Dienstmagt) у богатых горожан и одевались действительно с шиком.